Es gibt zur Zeit wenig, worauf man sich freuen kann. Klingt jetzt vielleicht etwas depressiver als nötig, aber ich bin leider niemand, dem man mit “irgendwann in zwei, drei Monaten kann man dies und das machen” auch nur ansatzweise die Stimmung heben kann. Es ist ja nicht mal mehr möglich, wenn es ausnahmsweise mal schönen Schnee bei uns im Talkessel hat, nachts einen kleinen Spaziergang zu machen – und bis zum Morgen fallen keine Schneeflocken mehr und auf den Straßen hat sich alles in Matsch verwandelt. Irgendwie generell ein ganz passendes Bild. Egal, was man irgendwie plant (und sei es noch so klein!) und worauf man sich freut: am Ende bleibt davon nicht viel mehr übrig als grauer, nasser, ekliger Matsch, der sich nach und nach vollends auflöst. Mittlerweile hat ja selbst meine bisherige mentale “Zuflucht”, das Masken nähen, seinen Sinn mehr oder weniger verloren, was für mich persönlich den Lockdown nochmal eine ganze Stufe anstrengender gemacht hat. Ganz abgesehen davon, dass sowohl OP- als auch FFP2-Masken mir nahezu alle zu groß sind – also meine Atemluft und somit im Fall einer Infektion vorhandene Viren ungefiltert an der Maske vorbei nach draußen dringt – und ich jetzt tatsächlich zum Einkaufen zwei Masken übereinander trage (OP-Maske als Filter, drüber Stoffmaske und die OP-Maske ordentlich an mein Gesicht anzudrücken, Kopfweh auf Dauer vorprogrammiert), ist das für mich das nervigste an der verschärften Maskenpflicht: der Verlust der letzten wenigstens ein bisschen sinnvollen Beschäftigung zuhause außerhalb von Arbeit und Haushalt.

Einen einzigen Lichtblick hab ich aber immer noch: wenigstens alleine darf ich noch meine Familie besuchen. Von dieser Möglichkeit versuche ich auch, so oft es geht Gebrauch zu machen. Ich bin auch extra brav und bleibe soweit es geht im Home Office (auch wenn mir hier die Decke zunehmend auf den Kopf fällt), geh sofern es machbar ist nur noch maximal einmal die Woche einkaufen und betrete z.B. keine öffentlichen Verkehrsmittel mehr, sodass ich mit bestmöglichem Gewissen einen Besuch machen kann. Mir fehlt zwar der Unterricht in Tübingen schon ein bisschen, aber gleichzeitig bin ich auch froh darüber, nicht jede Woche 4 Stunden mit 10-12 anderen Personen in einem Raum eingesperrt zu sein und ein Praktikum zu betreuen, bei dem das mit dem Abstand halten schlichtweg nicht immer ganz praktikabel ist. Denn sobald die Schule das Praktikum wieder anbietet, muss ich auch die Sache mit den Besuchen daheim wieder überdenken.
Fiena lässt sich links neben mir den Kopf kraulen…. ….während Ella rechts von mir tief und fest schläft. Ehrlich, es gibt NICHTS was so einladend aussieht, wie ein flauschiger Katzenbauch! Oh je, hätte ich eigene Katzen, gäbe es hier vermutlich nur noch Cat-Content 😉
Wie gesagt: momentan sind die Besuche für mich immer die Highlights der Woche. Einfach mal raus, lieben Menschen persönlich gegenüber stehen, Katzen kuscheln (ich wünschte wirklich, ich könnte mir selber welche holen!) und einfach ganz entspannt irgendwelche “langweiligen”, normalen Dinge tun – herrlich! Selbst Kochen, das mir in den letzten Monaten zunehmend zum Hals heraus hängt und auf das ich meist so gar keine Lust mehr habe, macht mir an solchen Tagen deutlich mehr Spaß – vor allem weil ich das zusammen mit meiner Mama machen kann. Vor etwa einer Woche haben wir beschlossen, ein bisschen mit Filoteig kreativ zu werden.
Ich LIEBE Filoteig. Er ist so vielseitig einsetzbar, leicht zu verarbeiten und hat auch noch deutlich weniger Kalorien als beispielsweise Blätterteig. Ob als Hülle für Strudel, in Form von gefülltem Fingerfood oder als Nachtisch: der Teig bringt einen hübschen Crunch an die Gerichte und überlässt durch seinen geringen Eigengeschmack den Füllungen als Hauptdarstellern die geschmackliche Bühne nahezu vollständig. Letzte Woche waren Feta, Sesam und Ahornsirup die Hauptdarsteller beim Mittagessen.
Zutaten
Für 4 Personen
Für das Ofengemüse:
- 4 große Kartoffeln
- 4 Karotten
- 1 Stange Lauch oder 1 Zwiebel
- weiteres Gemüse nach Geschmack, z.B. Paprika, Fenchel, Aubergine, Zucchini,…
- 2-3 Knoblauchzehen (nach Geschmack)
- 1-2 Zweige Rosmarin
- 1-2 EL Öl (z.B. Rapsöl, nach Geschmack gemischt mit Chiliöl)
- 1 EL Zitronenessig oder ½ EL hellen Balsamico gemischt mit ½ EL Zitronensaft
- 1 EL Ahornsirup oder Honig
- 1 TL Salz
- Pfeffer (nach Geschmack)
- Kräuter (z.B. Thymian, Majoran, Oregano) nach Geschmack
Für den gebackenen Feta:
- 8 Blätter Filoteig
- 4 Feta-Blöcke (a 150g)
- 2-3 EL Öl (neutrales oder nussiges, z.B. Sesamöl)
- 1-2 EL Ahornsirup
- ½ TL Salz
- Sesamkörner
Zubereitung
1. Backofen auf 200°C (Umluft: ca. 180-190°C) vorheizen. Das Gemüse putzen, Schälen und in Mundgerechte Stücke schneiden. Dabei beachten, dass kleinere Stücke eine kürzere Garzeit benötigen, damit sie nicht verbrennen.

2. Die restlichen Zutaten für das Ofengemüse (bis auf Rosmarinzweige und Knoblauchzehen) in einer großen Schüssel verrühren, die Gemüsestücke dazu geben, ebenso die Rosmarinzweige und Knoblauchzehen und gut vermischen. Anschließend auf ein tiefes Backblech geben und für etwa 30 Minuten in den Ofen schieben. Dabei ein oder zweimal wenden.
Sieht das nicht gut aus? Mmmmmmh, Vorfreude!
3. In der Zwischenzeit für den gebackenen Feta Öl, Ahornsirup und Salz verrühren. Ein Blatt Filoteig auf einem Brett oder der Arbeitsfläche auslegen, dünn mit der Ölmischung bestreichen und ein weiteres Blatt darauf legen. Dieses ebenfalls dünn mit der Mischung bestreichen. Anschließend der Länge nach halbieren.
Einfach drei Zutaten mischen… … und den Teig schön einpinseln
4. Einen Feta-Block halbieren. Je eine Hälfte auf die Filoteig-Hälften legen und in den Teig einwickeln, sodass ein kleines Päckchen entsteht. Überstehende Teig-Enden mit etwas Ölmischung andrücken und die Päckchen so auf ein Backlech legen, dass die Teigenden auf der Unterseite liegen, damit verhindert wird, dass das Päckchen beim Backen aufgeht. Mit den restlichen Filoteig-Blättern und Feta-Blöcken gleich verfahren.
Mmmmmh, Feta! Hier übrigens Kräuter-Feta, der war zufällig im Kühlschrank Auch von außen bekommen die Päckchen einen Öl-Anstrich
5. Die eingepackten Feta-Päckchen außen mit der restichen Ölmischung einstreichen (gegebenenfalls nochmal etwas neue Mischung anrühren, wenn sie zu früh aus geht), mit Sesamkörnern bestreuen und nach Ablauf der 30 Minuten zum Ofengemüse in den Backofen geben. Ofengemüse nochmal wenden und alles für weitere 15 Minuten backen, bis der Filoteig schön gebräunt aussieht.
Ready for Backofen Das sieht doch immer besser aus, oder?
6. Feta-Päckchen und Ofengemüse auf einem Teller anrichten und mit z.B. Sauerrahm-Dip (1 Becher Sauerrahm, 1-2EL Himbeeressig, Salz und Pfeffer nach Geschmack, ggfls frischer Schnittlauch) oder Salat servieren.
4 Zutaten + 2 Minuten = 1 köstlicher Dip Das sieht richtig gut aus! Auch das fertige Gemüse kann sich sehen lassen 🙂
in meinen Augen ein super Gericht. Lecker, vegetarisch, viele gesunde Zutaten, einfache Zubereitung, wenig Aufwand (bis auf’s Schnippeln des Gemüses) und gelingt eigentlich immer – sofern man nicht vergisst, ab und zu in den ofen zu schauen. Es soll ja vorkommen, dass Leuten so was blödes passiert und das Gemüse und der Filoteig hinterher schwarz sind. Hab ich zumindest gehört 😉 So oder so: eins meiner Lieblingsessen.

Kurze Anmerkung noch: Die meisten Filoteig-Packungen haben 10 Blätter als Inhalt. Die übrigen 2 Blätter kann man natürlich einerseits nutzen, um bei einigen Feta-Päckchen die Hülle dicker zu machen. Oder man verwendet sie, um direkt noch einen Nachtisch zu basteln – bei uns gab’s gebackene Bananen mit Vanilleeis 🙂 Yummi. Rezept folgt die Tage irgendwann.