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Es ist momentan in erster Linie Coronazeit, ja. Aber: es ist auch Spargelzeit. Und ich LIEBE die Spargelzeit. Ehrlich, grüner Spargel ist eines meiner absoluten Lieblingsgemüse. Man kann es so vielseitig verwenden. Und im Gegensatz zum weißen Spargel kann man sich auch die lästige Schälerei größtenteils sparen, was meiner Faulheit entgegen kommt 😉

Da ich dieses Jahr während der Spargelzeit das erste Mal nicht wochenlang wegen Konferenzen im Ausland bin (irgendwas positives muss die Sache ja haben), kann ich in aller Seelenruhe so viel Spargel verputzen, wie ich Lust habe. Und weil ich momentan ja nicht kaum mal ins Büro gehe, gilt auch nicht die übliche Ausrede nach dem Motto “Es ist schon soooo spät, ich hab keine Lust mehr, aufwändig zu kochen!”, die in der Regel dazu geführt hat, dass es Spargel in den vergangenen Jahren immer nur mit gekochten Kartoffeln, Schinken und Sour Creme oder Frischkäsesoße gab. Auch das Herstellen einer Hollondaise war mir meistens abends zu aufwändig. Aber ich habe mir für diese Spargelsaison vorgenommen, dass es maximal einmal das schnelle Standard-Spargelgericht geben wird und ich mir ansonsten verschiedene Rezepte einfallen lasse. Ein kleiner Eindruck von den letzten beiden Wochen:

Gefüllte Pfannkuchen mit grünem Spargel, Kartoffeln, Frischkäsecreme und geriebenem Cheddar
Rinderfiletsteak mit Rosmarin und Knoblauch, dazu Kartoffeln, grüner Spargel und selbstgemachte Hollondaise. Ich versuche zwar immer wieder, zumindest Teilzeit-Vegetarierin zu sein, aber Steaks sind der Grund, dass ich eine rein vegetarische Diät, glaube ich, niemals durchhalten würde…

Heute stelle ich euch ein weiteres Gericht vor, dass die klassische Kombination aus Spargel, Kartoffeln und Schinken in eine etwas andere Form bringt: einen Spargelstrudel.

Zutaten

Für 2-3 Portionen

  • ½ Packung Filoteig (5 Blätter)
  • 1 Bund grüner Spargel
  • ca. 200g Kartoffeln
  • einige Scheiben Kochschinken (für vegetarische Variante einfach weglassen)
  • 1 Becher Schmand (200g)
  • 100g Reibekäse (z.B. Gouda oder Mozzarella)
  • Salz, Pfeffer
  • eventuell granulierter Knoblauch und Muskat nach Geschmack
  • eventuell Ei oder Öl zum Bepinseln des Teiges
Okay, das mit den nicht-verwackelten Handybildern üben wir nochmal…

Zubereitung

1. Kartoffeln schälen und in kleine Würfelchen schneiden. Beim Spargel die holzigen Enden abschneiden, die verbleibenden Stangen in Stücke schneiden. Kartoffeln und Spargel bissfest garen.

Wie man das Gemüse gart, kann man sich natürlich nach Belieben aussuchen. Ich habe inzwischen einen kleinen Dampfgarer für die Mikrowelle, den ich für Gemüse wahnsinnig gerne verwende. Man muss nicht darauf aufpassen, dass etwas im Topf auf dem Herd entweder anbrennt oder überkocht (was wiedermal meine faule Seite freut), außerdem geht es sehr schnell – dieses Gemüse war in 10 Minuten fertig.

2. Backofen auf 180°C vorheizen. In einer Schüssel den Schmand mit dem Reibekäse und den Gewürzen verrühren.

Zwecks Kalorienreduzierung kann man den Schmand natürlich auch mit light-Frischkäse oder Sauerrahm ersetzen. Es muss nur darauf geachtet werden, dass die Masse nicht zu flüssig wird.

Zwischendurch probieren, je nach Käsesorte sind mehr oder weniger Gewürze nötig. Das gegarte Gemüse mit der Schmandmasse vermischen.

Naja, das war dann der Moment, als ich festgestellt habe, dass ich bei der Wahl meiner Schüssel für die Schmandcreme nicht darüber nachgedacht habe, dass das Gemüse ja auch noch rein passen muss, weshalb ein Schüsselwechsel sein musste.

3. Den Filoteig auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech platzieren. Eventuell die einzelnen Blätter mit Ei oder Öl bepinseln, bevor sie übereinander gelegt werden, damit sie besser zusammenhalten.

4. Den Filoteig mit Kochschinken auslegen, dabei ringsum einen Rand frei lassen. Für eine vegetarische Variante des Strudels kann dieser Schrit einfach weg gelassen werden.

5. Anschließend die Füllmasse in der Mitte auf den Schinken geben.

Sieht doch schon ganz gut aus, oder?

Die schmalen Seiten des Teiges leicht einklappen, anschließend die langen Seiten über der Füllmasse übereinander schlagen.

Ups. Das war dann der Moment, als ich feststellen musste, dass ich a) etwas zu viel Füllung in den Strudel gepackt habe und b) den Filoteig zu früh aus der Verpackung genommen habe, weshalb die Ränder schon zu stark angetrocknet waren und deshalb sehr brüchig geworden sind…

6. Den Strudel nach Blieben mit Ei oder Öl bepinseln und im Backofen auf der mittleren Schiene ca. 15-20 Minuten backen, bis der Teig die gewünschte Bräune erreicht hat.

Fertig! Da sieht man nochmal deutlich, dass ich es mit der Füllung ein bisschen zuuuu gut gemeint habe.

Guten Appetit, würde ich sagen 🙂

Man beachte, wie schön der Käse aus dem Strudel fließt 🙂 Die Mischung aus der Frische des grünen Spargels und der Cremigkeit der Käsemasse macht dieses Gericht zu etwas, das ich mir für die Zukunft definitiv merken werde.

nika